Wer bin ich schon?
- Mirjam Huber
- 15. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Neues Jahr, neues Glück? Für mich sieht es zu Beginn dieses Jahres ganz anders aus. Ich fühle mich niedergeschlagen, ausgelaugt und nutzlos. Mein Feuer scheint erloschen oder auf Sparflamme. Klagen und Jammern hatten sich breit gemacht anstelle eines dankbaren und lobenden Herzens. Ich habe das Gefühl, meinen Auftrag für den Herrn aus den Augen verloren zu haben. Eigentlich hatte ich so viele Ideen und Ziele. Aber sie waren in den Hintergrund getreten.
Als ich heute Morgen zur Kaffeemaschine ging, sagte ich so zu Gott: "Herr, im Moment bist du gar nicht zufrieden mit mir." Ich war es überhaupt nicht. Ich war unzufrieden mit mir, mit meinen negativen Gefühlen und Gedanken, die sich in letzter Zeit in mir festgesetzt hatten und mich irgendwie nicht mehr losließen. Mit diesem Satz ging ich zurück zum Sofa, nahm mir ein Andachtsbuch und wollte gerade anfangen, darin zu lesen. Als ich es aufschlug, wurden alle meine Sinne geweckt. Der Titel der Andacht lautete "Gott ist mit dir zufrieden". Das hat mich sehr berührt. Gott hatte schon mehrmals durch sein Wort zu mir gesprochen. Und nachdem ich diese Andacht gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich die Wahrheit aus den Augen verloren hatte. Gott ist nicht abhängig von meiner Stimmung, von meinen Gefühlen oder vor allem von meiner Leistung. Er ist allein deshalb mit mir zufrieden, weil Jesus seinen Auftrag erfüllt hat. Er ist für mich, aber auch für dich ans Kreuz gegangen. Er hat sich für mich und für dich schlagen lassen. Er hat die Strafe bezahlt, die eigentlich ich und du verdient hätten. Für ihn, den Sohn Gottes, hat es alles gekostet. Er wurde geschlagen, gefoltert, von den Menschen und sogar von Gott verlassen.
Doch er wurde blutig geschlagen, weil wir Gott die Treue gebrochen hatten; wegen unserer Sünden wurde er durchbohrt. Er wurde für uns bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt.
Jesaja 53,5
Und er hat das alles auf sich genommen, um uns zu retten und uns das ewige Leben zu schenken. Aber wir müssen dieses Geschenk im Glauben annehmen. Wenn wir das nicht tun, verpassen wir das Wichtigste.
Denn Gott hat nur an den Menschen Gefallen, die ihm fest vertrauen. Ohne Glauben ist das unmöglich. Wer nämlich zu Gott kommen will, muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird, die ihn suchen.
Hebräer 11,6
Wie schnell verlieren wir das Wesentliche aus den Augen. Und wie schnell schauen wir wieder auf uns und unsere Probleme, die wir scheinbar nicht lösen können oder für die wir keine schnelle Lösung finden. Wir wälzen sie hin und her und kommen doch nicht weiter. Im Gegenteil, wir sind blockiert. Mir persönlich geht es oft so. Vor lauter Grübeln verliere ich mein eigentliches Ziel aus den Augen. Ich fühle mich nutzlos, unbrauchbar für den Auftrag, den ich von Gott zu haben glaube. Aber beim Lesen dieser Andacht wird mir wieder bewusst: Es kommt nicht auf meine Leistung an! Gott schenkt das Wollen, aber auch das Vollbringen.
Denn Gott ist's, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2,13
Mein Beitrag ist, dass ich Gott vertraue, bei ihm bleibe, also sein Wort lese und ihm Raum gebe, mich zu verändern. Es geht nicht um mich, es geht um Gott, er wirkt. Und das geschieht oft im Hintergrund und die Veränderung ist nicht sofort sichtbar. Gott ist zufrieden mit mir. Er liebt mich, auch wenn ich mich ungeliebt fühle. Auch wenn mich das Gefühl nicht mehr loslässt, auf der ganzen Linie versagt zu haben und alles andere als liebenswert zu sein. Auch dann, wenn ich all meinen Problemen mit Schrecken in die Augen blicke. Ja, auch dann oder gerade dann streckt er mir seine liebende, schützende und vor allem barmherzige Hand entgegen. Er nimmt mich bei der Hand und sagt:
Denn ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!
Jesaja 41,13
In diesem Sinne wünsche ich allen ein gesegnetes Neues Jahr, in dem du Gott ganz neu erfährst und staunen darfst über sein Wort und über den Weg, den er mit dir ganz persönlich geht.
Öffne meine Augen, damit ich schaue die Wunder aus deinem Gesetz.
Psalm 119,18

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