Warten lohnt sich
- Mirjam Huber
- 14. März
- 3 Min. Lesezeit
Völlig unruhig wachte ich an diesem Morgen auf. Meine Gedanken überschlugen sich. Ein Gedanke jagte den anderen. Es half nichts, an Schlaf war trotz der Müdigkeit nicht zu denken. Also tat ich das Beste, was ich tun konnte, und bin aufgestanden. Ich wollte die frühe Stunde nutzen, um Zeit mit Gott zu verbringen. Ich brauchte dringend eine göttliche Antwort auf ein Problem. Manchmal hat man das Gefühl, dass Gott schweigt. Dann ist man versucht, andere Menschen zu fragen, anstatt auf Gottes Eingreifen zu warten. Oder die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, um das Problem schnell aus der Welt zu schaffen. Dabei vergisst man gerne, dass Gott im Hintergrund die Fäden zieht und Menschen oder Situationen in dieser Zeit verändern kann. Man ist eher versucht, etwas zu tun, als einfach abzuwarten und in der Stille zu fragen, was Gottes Wille ist.
Deshalb wollte ich warten und versuchen, auf Gottes Führung zu warten. In der Zwischenzeit habe ich verschiedene Andachtsbücher gelesen. Aber irgendwie hatte mir Gottes Wort an diesem Morgen nicht viel zu sagen. Innerlich bat ich Gott inständig, mir Gewissheit über meine Situation zu geben. Ich blätterte in der Bibel. Es half nichts, die in der Vergangenheit angestrichenen Verse passten nicht zu meinem Problem. Also las ich eine andere Andacht. Dort wurde mir eine Bibelstelle genannt, die ich nachschlagen wollte. Und dann kam sie, die ersehnte Antwort:
Nimm teil an den Leiden, als ein guter Streiter Christi Jesu! 2. Timotheus 2,3
Kurz, aber prägnant. Ist es das, was Gott von mir will? Soll ich diese Situation einfach aushalten, obwohl ich mich klar im Nachteil sehe? Ja, so schien es. Kurze Zeit später erschien die Tageslosung auf meinem Handy:
Wendet euch ab von allem Bösen und tut Gutes! Setzt euch unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden ein! Psalm 34,15
Das hat gesessen. Ich wollte genau das Gegenteil, ich wollte in die Offensive gehen und mein verletztes Ego rächen. Und so dankte ich Gott für diese Worte. Gott findet immer einen Weg, um mit uns in Kontakt zu treten.
Gottes Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. Psalm 119,105
Manchmal sind wir versucht, selbst zu handeln, statt auf Gottes Wort zu warten. Vielleicht dauert uns das Warten zu lange. Und wir denken, dass er unsere Meinung teilt. Aber es lohnt sich, auf sein Urteil zu warten. Es kann uns auch vor Unheil bewahren, wenn wir die Dinge nicht selbst in die Hand nehmen, sondern abwarten und auf Gott vertrauen. Denn oft mache ich im Affekt Dinge, die ich später bereue. Ich will die Sache schnell erledigt haben, und dann renne ich los und übersehe manches auf meinem Weg.
Gott ist da anders. Er sieht das Ganze, nichts entgeht seinem Blick. Und er weiss, was für uns das Beste ist. Er macht keine halben Sachen. Deshalb lohnt es sich einfach, auf Gott zu warten, auch wenn es in manchen Situationen viel Ausdauer und Geduld braucht.
Ich jedenfalls bin Gott dankbar, dass ich meine Situation nicht selbst in die Hand genommen habe und durch voreiliges Handeln etwas kaputt gemacht habe, was ich im Nachhinein bereut hätte. Ich bin unendlich dankbar für die Treue meines Herrn. Und was das absolut Schönste war, ich hatte danach bestimmt 2 Tage lang ein unglaubliches Glücksgefühl und ich merke, das war nicht von dieser Welt, das war himmlisch. Gott segnet unseren Gehorsam, das ist mir wieder bewusst geworden.
Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod. Sprüche 14,12
Der Herr segne und behüte dich.

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