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Authentisch sein

  • Autorenbild: Mirjam Huber
    Mirjam Huber
  • 19. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

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Ich fühlte mich gerade nicht wohl in meiner Haut. Alles schien gegen mich zu laufen. Ich wollte meinen Ärger herunterschlucken und verdrängen, aber nichts half wirklich. Also griff ich zum Telefonhörer und erhoffte mir Trost durch eine Person meines Vertrauens. Doch am anderen Ende war niemand da. Mein Anruf ging ins Leere. Und da stand ich nun. Irgendwie verzweifelt, weil ich mir erhofft hatte, dass die andere Person mich aufbauen könnte. Jetzt war ich da, meine Stimmung war im Keller, und ich war irgendwie enttäuscht und ratlos. Eigentlich wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, zu Gott zu gehen. Aber ich sagte mir, dass er mir nicht so antworten würde, wie ich es mir vorstelle. Ich hätte jetzt jemanden gebraucht, der mir gut zureden und mich irgendwie aufheitern würde. Aber stattdessen meldete sich niemand, und ich fühlte mich in meiner miesen Stimmung allein gelassen.


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Nun schnappte ich mir ein Andachtsbuch, das speziell für Frauen geschrieben wurde. Die Impulse darin waren für mich sehr kostbar und oft sprachen sie genau meine Situation an. Heute schrieb die Autorin über Authentizität. Das war genau das, was ich gebraucht hatte. Ich verschlang diese Worte geradezu. Irgendwie heiterten diese Worte meine Stimmung ein wenig auf. Ich dachte über meine eigenen Impulse nach. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich durch eine weggefallene Arbeit mehr Zeit und Raum hätte, um diesen besser nachzugehen und sie voranzutreiben. Aber momentan schien alles eher zäh voranzugehen, mir fehlten die Ideen und ich war lustlos. Doch tief im Inneren spürte ich, dass ich einfach authentisch sein sollte. Ich sollte nicht zu viel darüber nachdenken, was ich als Nächstes schreiben sollte, und mir nicht krampfhaft ein Thema aus den Fingern saugen, sondern einfach das schreiben, was mir gerade auf der Seele lag.


Wenn ich auf mein Leben blicke, sehe ich viele Situationen, in denen ich kläglich versagt habe. Da helfen keine Ausreden oder die Möglichkeit, eine Situation besser darzustellen, als sie eigentlich war. Nein, ich denke, unsere Welt braucht authentische Menschen. Menschen, die auch mal einen Blick hinter die Kulissen geben. Die einen Einblick in ihr Herz gewähren und zeigen, wie es dort aussieht. Dass nicht immer alles perfekt ist, wie es vielleicht manchmal den Anschein macht. Und dass nicht immer alles nach Plan läuft, wie man es sich wünschen würde.


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In dieser virtuellen Welt, in der wir uns oft aufhalten, ist es untypisch, zu seinen Schwächen zu stehen. Jeder möchte sich von seiner besten Seite zeigen. Da wird gemogelt, geschminkt, zensiert und vieles mehr. Die Menschen in unserer Umgebung können wir vielleicht täuschen, aber wenn wir länger mit einer Person Zeit verbringen, werden wir irgendwann feststellen, dass selbst die noch so perfekte Person irgendwo einen oder sogar mehrere Schwachpunkte aufweist. Und das ist auch nicht schlecht. Gott hat uns als Menschen mit Stärken, aber auch Schwächen erschaffen. So können wir uns gegenseitig unterstützen und ergänzen.


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Am meisten schätze ich, dass ich mich bei Gott nicht verstellen muss. Ihm muss ich nichts vormachen oder mich besser darstellen, als ich in Wirklichkeit bin. Gott kennt mein Herz, er weiss um alles, kennt jedes noch so kleine Detail. Und ich weiss, dass er in meinen Gedanken vielmals Dinge vorfindet, die alles andere als ehrenhaft sind. Es sind hässliche Dinge und Gedanken, die sich dort festgesetzt haben. Aber auch Gedankengänge, die sich nur schwer ablegen lassen, weil sie über Jahre hinweg eingeübt wurden. Lügen, die zu Wahrheiten geworden sind, weil ich sie immer und immer wieder über mich ausspreche und daran glaube.


Diese Lügen überwinde ich nur mit meinem Überwinder. Und das ist Jesus. Er spricht mir meinen Wert zu. Auch wenn ich mir meinen Wert manchmal woanders holen möchte. Aber ich möchte versuchen, auf Gott zu hören, auch wenn mir das an manchen Tagen so schwerfällt und all die Lügen über mich hereinprasseln. Ja, vielfach ist es auch einfach die Angst, zu versagen und abgewiesen zu werden. Aber ich darf wissen, dass ich jemanden an meiner Seite habe, der mich nie verlässt. Und egal, was passiert: Er steht mir bei und hilft mir, jede Situation zu überwinden und zu überstehen. Wo wäre ich nur, wenn ich meinen starken Jesus nicht an meiner Seite hätte? Da kann ich nur jedes Mal vor Dankbarkeit auf die Knie sinken. Dieser Gott, der mich in seiner unermesslichen Gnade zu sich gezogen hat und mir zuflüstert:


Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade. Jeremia 31,3


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Mit diesem Bibelwort fühle ich mich langsam wieder gestärkt und merke, dass mein Drang, mich irgendwo ausheulen zu müssen, nachlässt. Ich kann mich wieder den wichtigen Dingen in meinem Leben zuwenden. Ich möchte Kraft haben, um für meine Kinder eine gute und geduldige Mutter zu sein, eine Mutter, die ihren Kindern so authentisch wie möglich die Liebe ihres Schöpfers weitergibt. Und ich möchte nicht einfach herumsitzen und zulassen, dass mir trübe Gedanken die Stimmung verderben. Jesus ist da, er ist der Überwinder. Mit ihm überwinde ich alles. Auch meine so miese Stimmung. Darüber kann ich nur jauchzen, mit frohem Herzen aufstehen und weitermachen!


Der Herr ist mein Licht und mein Heil! Halleluja!


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